Hilfe bei störendem Pfeifen im Ohr

Auf dieser Seite haben wir die wichtigsten Informationen zum Thema Tinnitus zusammengefasst, um Ihnen eine Hilfe zu bieten.*
Ganz unten finden Sie hilfreiche Links. U.a. den Link zu einer Liste mit, von der schweizerischen Tinnitus-Liga, empfohlenen HNO-Ärzten in Basel, Bern, Zürich und weiteren Städten.

Der Begriff Tinnitus aurium, aus dem Lateinischen übersetzt «das Klingeln der Ohren», im Niederländischen Fantoomgeluid, «Phantomgeräusch», bezeichnet eine akustische Wahrnehmung ohne dementsprechende Schallquelle ausserhalb des Körpers. Die meisten Patienten klagen über ein Pfeifen im Ohr, welches ständig die Tonlage wechselt sowie abwechselnd lauter und leiser wird. Bei dieser Erkrankung ist zwar möglich zu helfen, dennoch kann die moderne Medizin den Tinnitus zwar behandeln, aber nicht jeden Fall heilen.

Von der Erkrankung sind mehrheitlich ältere Menschen betroffen, Frauen häufiger als Männer – in Deutschland leiden derzeit etwa 15 Prozent der Bevölkerung an einem unregelmässigen oder regelmässigen Pfeiffen im Ohr, in der Schweiz sind es ungefähr 25 Prozent. Vermehrt treten störende Tinnitusgeräusche auch bei Jugendlichen auf, was vor allem auf die laute Musikbeschallung in der Freizeit zurückzuführen ist.

Objektiver und subjektiver Tinnitus heilen

Beim objektiven Tinnitus, auch «vibratorischer Tinitus» genannt, existiert eine körpereigene Schallquelle im oder nahe beim Gehör, deren akustische Signale wahrgenommen werden. Das bedeutet, diese Geräusche existieren tatsächlich und sind auch vom Mediziner mit medizinischen Geräten hörbar, was die ärztliche Hilfe bei der Behandlung erleichtert.

Sehr viel häufiger tritt jedoch der subjektive Tinnitus, auch als «nicht-vibratorischer Tinnitus» bezeichnet, auf. Hier werden von den Betroffenen Töne wahrgenommen, welche nicht auf eine physikalische Schallquelle zurückzuführen sind. Diese Art des Tinnitus lässt sich daher auch weit schlechter behandeln oder heilen, da die Geräusche für andere Menschen nicht hörbar sind.

Es gibt aber auch noch eine dritte Variante: Bei vielen Patienten ist nicht definitiv feststellbar, worauf die störenden Geräusche zurückzuführen sind. Diese Erkrankung wird als «idiopathischer Tinnitus» bezeichnet, den die Mediziner am schwersten behandeln oder heilen können. In keinem der Fälle sind die Töne jedoch eingebildet, wodurch diese physische Erkrankung deutlich von der psychisch bedingten akustischen Halluzination abzugrenzen ist.

Mögliche Ursachen von störenden Ohrgeräuschen

Beim objektiven Tinnitus verursachen die Geräusche in den meisten Fällen Deformationen oder Funktionsstörungen von Körperteilen in der Kopfregion, wodurch dort befindliche Blutgefässen oder Muskeln Geräusche produzieren. Aber auch Erkrankungen wie Bluthochdruck gelten als Auslöser für die Geräusche. In diesem Fall ist das Helfen fast immer möglich, da Ärzte die Ursachen behandeln und den objektiven Tinitus damit heilen können.

Beim der subjektiven Art werden die Ohrgeräusche häufig von physischen Problemen wie Knall- bzw. Schalltrauma, Entzündung bzw. Infektion oder Hörsturz hervorgerufen, wobei das Geräusch als Reaktion auf den Auslöser in den meisten Fällen im Gehirn entsteht. Bei dieser Variante gibt es nur selten Aussicht auf Heilung, da die Medizin nicht in allen Fällen in der Lage ist, diese Erkrankung zu behandeln.

Wie sich der Tinnitus bemerkbar macht

Die Beschwerden beim störenden Ohrenpfeiffen sind individuell unterschiedlich. Auch das Spektrum der wahrgenommenen Geräusche ist sehr breit – nebst dem Pfeifen im Ohr tritt ein Brummen, Sausen, Klingeln, Klopfen, Rauschen, Zischen, Piepsen oder Knacken auf. Die vernommenen Töne können einseitig oder beidseitig zu hören sein, lauter und leiser werden und ihre Höhe ändern. Bei manchen Patienten sind die störenden Töne im Ohr permanent, bei anderen treten sie mit Unterbrechungen auf.

Beim Tinnitus, der – je nach Beeinträchtigung und Auswirkung auf die Lebensqualität – in vier Schweregrade unterteilt wird, existieren auch einige Begleiterscheinungen bzw. Folgeschäden. Dazu zählen Ein- und Durchschlafprobleme, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen oder Schwindel. Können die Mediziner die Symptome nicht behandeln oder heilen, erhält die betroffene Person also keine Hilfe, kann es nach einiger Zeit auch zu Angstzuständen und depressiven Verstimmungen bis hin zur Berufsunfähigkeit und zum sozialen Rückzug kommen.

Wie die Krankheit diagnostiziert wird

Um dem Ohrenpfeifen auf den Grund zu gehen, werden nach einer Erhebung der Krankengeschichte inklusive Ursachenforschung eine komplette HNO-Untersuchung mit Trommelfellmikroskopie, eine Spiegelung des Nasen-Rachen-Raums sowie ein Gleichgewichts- und Hörtest durchgeführt. Dies ist in der Regel notwendig, damit der Arzt eine genaue Diagnose stellen kann. Danach erfolgt die Analyse des Geräusches, beinhaltend die nähere Bestimmung mittels speziellem Tongenerator und die Ermittlung des Maskierungslevels. Für die Entscheidung, ob es Hilfe gibt und die Ärzte die Ohrgeräusche behandeln bzw. heilen können, ist ausserdem von Bedeutung, ob der Tinitus auf andere Geräusche von aussen reagiert bzw. zeitweise verschwindet. Anhängig von der angenommenen Ursache werden in Einzelfällen weitere Untersuchungen durchgeführt, beispielsweise eine Blutanalyse, eine MRT oder ein Röntgen von Kauapparat und Halswirbelsäule. Darüber hinaus wird abgeklärt, ob das Pfeifen unter Umständen von überhöhtem Stress, Burn-Out, seelischem Leid oder diversen Ängsten verursacht wurde. Auch eine chronische Lärmbelästigung ist unter Umständen für die Erkrankung verantwortlich.

Nur wenn alle Eventualitäten berücksichtigt wurden, ist Hilfe möglich und können Mediziner den Tinitus behandeln und unter Umständen auch heilen. Bestehen die Beschwerden seit bis zu drei Monaten, spricht man vom akuten Tinnitus. Sind die Symptome seit über drei Monaten vorhanden, lautet die Diagnose chronischer Tinnitus.

Behandlungsmöglichkeiten und Tinnitus heilen

Im Rahmen der konventionellen Medizin erfolgt gegen Ohrensausen eine medikamentöse Behandlung mit Magnesium, Ginko, Vitamin-E-Präparaten und unter Umständen Kortison. Die Medikamente werden, je nach Ursache und Ausprägung, entweder in Tablettenform oder intravenös verabreicht. Im Rahmen dieser medizinischen Unterstützung sollte sich bei Erfolg eine Besserung nach spätestens einem halben Jahr einstellen. Ist dies nicht der Fall, kann man die Krankheit laut Meinung der Schuldmediziner nicht weiter behandeln oder gar heilen.

Die Alternativmedizin bietet jedoch eine weitere Palette an Möglichkeiten zur Hilfe bei Ohrgeräuschen an. Dazu zählen Energiearbeit, zur Lösung von Blockaden, Hypnose oder Klangschalentherapie. Einige Ärzte sind auch der Meinung, dass das Pfeifen mittels Zufuhr von Sauerstoff oder hochfrequenter Stromimpulse behandelt und heilen zu können.

Umgang und Leben mit störenden Ohrgeräuschen

Die Mehrzahl der Menschen, die unter den störenden Geräuschen leidet, kann die Geräusche auf Dauer gut kompensieren, teilweise sogar ignorieren, und erlebt dadurch nur eine geringe Einschränkung der Lebensqualität. Aber immerhin noch zwei bis drei Prozent der Betroffenen suchen nach Möglichkeiten, die Erkrankung behandeln oder heilen zu lassen, da sie sich davon stark beeinträchtigt fühlen und darunter leiden.

Es existieren einige Tipps, die betroffene Patienten berücksichtigen sollten, etwa sich weder zu starkem Stress noch akustischen Belastungen auszusetzen. Darüber hinaus gibt es Utensilien, die dazu dienen, die Betroffenen von den Geräuschen abzulenken. Dazu zählt unter anderem das TinnitusKissen mit integrierten Stereo-Lautsprecher, mit dessen Hilfe es gelingen soll, die Einschlafprobleme der Erkrankten zu mildern. Absolute Stille fördert die Konzentration auf das Pfeiffen im Ohr und verstärkt es subjektiv, deshalb ist das TinnitusKissen sehr zu empfehlen.

Generell ist anzustreben, dass die Gedanken des Patienten nicht rund um die Uhr um den Tinnitus und um die Frage, ob man es behandeln oder heilen kann, kreisen. Zusätzlich können der Besuch bei Selbsthilfegruppen und die Gespräche mit Leidensgenossen die Betroffenen in ihrem Umgang mit der Erkrankung unterstützen.

Tinnitushilfe Links

* Die Seite ersetzt in keinem Fall einen Bessuch beim Arzt und die damit verbundene Untersuchung, Diagnose oder Behandlung. Für die bereitgestellten Informationen, deren Richtigkeit und Vollständigkeit übernehmen wir keine Haftung (bitte siehe Haftungsausschluss). Sollten Sie erst seit kurzem ein Pfeifen im Ohr haben, kontaktieren Sie umgehend einen Arzt oder HNO-Spezialisten! Es ist sehr wichtig, innerhalb der ersten 24h (nach Auftreten des Ohrenpfeifens) mit der medikamentösen Behandlung zu beginnen. Dies erhöht die Warscheinlichkeit enorm, dass der Tinnitus wieder verschwindet.